Bild : nf (Wort aus dem Lateinischen imago).
Das Wort „Bild“ hat viele Bedeutungen:
I) Visuelle Wiedergabe eines sensiblen Objekts
1. Rückwärtswiedergabe eines auf einer polierten Oberfläche reflektierten Objekts. ➙ Reflexion.
Sein eigenes Bild im Spiegel sehen.
Das Wasser des Sees spiegelt das Bild des Glockenturms wider.
– Zitat des französischen Dichters, Malers, Designers, Dramatikers und Filmemachers Jean Cocteau (1889–1963): „Spiegel täten gut daran, etwas mehr nachzudenken, bevor sie Bilder zurücksenden“, im Film „Das Blut eines Dichters“.
Physik: Menge der Konvergenzpunkte von Lichtstrahlen, die von den verschiedenen Punkten eines gegebenen Körpers ausgehen (reales Bild) oder die Verlängerung dieser Strahlen (virtuelles Bild).
Nachfolgendes Augenbild.
Netzhautbild.
Fotografisches Bild (Schnappschuss, Druck, Foto, Fotografie).
Klares Bild.
Bilder aus einem Film (Frame).
Einzelbildweise aufgenommener Film (Animation).
– „Ein Kinofilm, in dem Bilder, wie Wörter in einem Wörterbuch, nur durch ihre Position und Beziehung Kraft und Wert erhalten“ (R. Bresson).
Audiovisuell: Reihe horizontaler Linien, die während einer vollständigen Analyse des übertragenen Themas beschrieben werden. ➙ Rahmen; Videokommunikation. Videobilder. Bildqualität eines Fernsehers.
Bild und Ton (audiovisuell).
Gerät zum Einfrieren von Bildern.
Informatik, audiovisuell.
Digitales Bild (gif, jpeg, png).
Computergeneriertes Bild, virtuelles Bild, das durch Computerverarbeitung auf einem Bildschirm erstellt wird (Computergrafik).
Computerbildschirm, der Bilder (Grafiken) wiedergibt.
Punkte, die ein Bild definieren (Pixel).
Bildverarbeitung.
Bilddatenbank.
Dreidimensionales Reliefbild (Hologramm).
Fernerkundung: Radarbild: Aus den von einem Radar erfassten Signalen rekonstruiertes Bild.
2. Darstellung eines Gegenstandes durch grafische oder plastische Kunst (Zeichnung, Figur) oder durch Fotografie.
Getreues, ähnliches Bild.
Durch das Bild populär gemachter Charakter.
Bilderjäger.
Bildrechte: das Recht, das jede natürliche Person an ihrem Bild und dessen Verwendung hat.
Religionsgeschichte: Kult, Bilderstreit (Bilderstürmer).
3. Kleingedrucktes, Album, Bilderbuch. ➙ Bilderbuch. Sammlung von Bildern aus einem Museum, einer Bibliothek. ➙ Symbolbibliothek. Bilder, die einen Text illustrieren. ➙ Gravur, Illustration, Bildmaterial; Ikonographie. Er kann nicht lesen, er schaut sich nur Bilder an.
(n. registriert) Images d'Épinal: sehr farbenfrohe Volksbilder, die seit dem 19. Jahrhundert in Épinal hergestellt werden.
Bildliche Bedeutung: Ein Bild aus Épinal: eine übertrieben schematische (oft zu optimistische) Darstellung einer komplexen Realität.
Ausdruck: Weise wie Gold, sagt man über ein ruhiges, gelassenes Kind.
Kleine Karte mit einem Bild illustriert. Fromme Bilder. Sammlung von Bildern und Aufklebern.
II) Das, was (etwas, jemanden) hervorruft, was (etwas, jemandem) entspricht
1. Genaue Reproduktion oder analoge Darstellung eines Wesens, einer Sache. ➙ Porträt, Spiegelbild. Dieses Kind ist das Ebenbild seines Vaters. Naturgetreues Bild.
Gott schuf den Menschen nach seinem eigenen Bild (Ebenbild).
„Wenn Gott uns nach seinem Bild geschaffen hat, haben wir ihm den Gefallen erwidert“ (Voltaire).
Sinnliche Manifestation des Unsichtbaren oder Abstrakten (Ausdrucks).
2. Das, was eine Realität hervorruft (aufgrund einer Ähnlichkeitsbeziehung, einer Analogie). ➙ Figur, Symbol, Zeichen.
Fließendes Wasser, ein Bild der vergehenden Zeit.
Dieser Dokumentarfilm zeichnet ein eindrucksvolles Bild der Situation.
3. Vergleich, Metapher. „Bilder sind Gravuren der Idee“ (Lamartine).
Banales, abgenutztes Bild. ➙ Klischee. Schriftsteller, der sich durch Bilder ausdrückt.
Kühnheit, Genauigkeit der Bilder.
Surrealistische Bildtheorie.
– „Das Bild ist eine reine Schöpfung des Geistes“ (Reverdy).
4. Mathematik: Element, das in einer Menge einem Element einer ersten Menge (genannt Antezedens* dieses Elements) entspricht (und nur entspricht) (Anwendung, Korrespondenz, Funktion, Relation).
5. Physik: Phänomen, bei dem wir eine Entsprechung zwischen den Punkten zweier physikalischer Mengen beobachten. Elektrisches Bild.
III) Mentale Repräsentation sensiblen Ursprungs:
1. Mentale Reproduktion einer früheren Wahrnehmung oder eines früheren Eindrucks in Abwesenheit des Objekts, das ihn hervorgerufen hat. Visuelles, auditives Bild. Ein Bild aus dem Kopf verbannen.
2. Innere Sicht (mehr oder weniger genau) eines Wesens oder einer Sache. Um das Bild eines Wesens zu bewahren. ➙ 2. Speicher. Um ein Bild hervorzurufen.
– „Die Bilder der Vergangenheit verblassen allmählich, verschwinden“ (Proust).
3. Produkt der Fantasie. Unzusammenhängende Bilder des Traums. Irreführende Bilder. ➙ Illusion, Vision.
Selbstbild. Das Elternbild.
– „Sie glaubte, sie würde tatsächlich gegen ihren alten Herrn rebellieren, sie wollte das „Bild des Vaters“ beschmutzen“ (Pennac).
4. Markenimage: Darstellung, die den Bekanntheitsgrad (einer Marke) in der Öffentlichkeit hervorhebt (Bekanntheit, Ruf). Verjüngen Sie Ihr Markenimage.
Im weiteren Sinne: Markenimage oder Image: kollektive Darstellung einer Institution, einer Person.
Das Markenimage eines Ministers. Haben Sie ein gutes Markenimage.
Stellen Sie Ihr Image wieder her, verbessern Sie es durch Erfolg (Restore your image).
Zerstöre sein Image.
„Ein Typ, der trotz der Schmutzigkeit seiner Seele auf sein Image achtet“ (Djian).