Verwandt : nf Ablagerungen, die sich am Boden von Behältern mit gegorenen Getränken, insbesondere Wein, bilden.
Kelch/Kelch bis auf den Bodensatz trinken: Die Konsequenzen der eigenen Taten oder Handlungen auf sich nehmen.
Bildlich gesprochen: Was ist am gemeinsten.
Der Bodensatz des Volkes, der Gesellschaft (Schrott; Abschaum).
Der Ausdruck „Den Kelch bis auf den Bodensatz austrinken“: Bis zum Ende ein Übel oder einen Schmerz erleiden – Eine schmerzhafte Prüfung bis zu ihrem Ende ertragen – Eine vollständige Demütigung durchmachen.
Diejenigen, die Wein trinken, wissen, dass sich am Boden der Flaschen ein für vergorene Getränke spezifisches Depot befindet, die Hefe.
Wenn eine Flasche bis auf den letzten Rest ausgetrunken ist, dann ist sie komplett geleert.
Der Kelch ist dieser Kelch, dieses Gefäß, in das der Pfarrer den Messwein bis auf den Bodensatz gießt, wenn er je ein wenig mit dem kostbaren Saft gegossen hat.
Das Bild der Vollständigkeit ist somit leicht nachzuvollziehen. Aber warum diese Vorstellung von Leiden oder Demütigung?
In der Sprache der Kirche das Wort Kelch (kommt aus dem Lateinischen Calix und bezeichnete einen Becher, ein Trinkgefäß) bezeichnete die Passion oder das Blut Christi.
Vor allem aber repräsentierte er auch den Zorn Gottes, eine Strafe, die bekanntlich schon schmerzlich war, die aber wirklich unerträglich wurde, wenn es noch nötig war, sie „bis auf den Bodensatz zu entleeren“.
In der Mitte des XNUMX. Jahrhunderts, im weiteren Sinne, Kelch war gleichbedeutend mit "grausamer Tortur". Und daraus entstand am Ende desselben Jahrhunderts der Ausdruck.